Stellen Sie sich einmal vor: Der Sommer ist vorbei und langsam wird es draußen wieder kälter. Damit niemand zuhause frieren muss, drehen Sie wie immer das Ventil am Heizkörper auf – und nichts passiert. Die Heizung ist ausgefallen. Wie kann das passieren? Und wer hilft in einem solchen Fall?
Es gibt drei große Abschnitte im Heizungskreislauf: die Wärmeerzeugung, die Wärmeverteilung und die Wärmeverbraucher. Denn auch wenn wir beim Begriff “Heizung” oft nur an die Heizkörper unter den Fenstern denken, so gehört viel mehr dazu, damit eine Heizungsanlage wirklich funktioniert.
Die Wärmeerzeuger
Was früher beim klassischen Lagerfeuer die Wärme brachte, ist auch heute noch – indirekt – am Heizkreislauf beteiligt: Flammen. Denn mit ihnen wird ein Heizmedium – z. B. Luft oder Wasser – im Heizungskessel erwärmt. Dazu werden Brennstoffe (meist Öl oder Gas, seltener auch Holz oder Kohle) in der Therme der Heizungsanlage verbrannt. Moderne Anlagen arbeiten inzwischen jedoch oft nicht mehr mit echtem Feuer, sondern gewinnen die Energie durch Solarzellen oder Fernwärme.
Die Wärmeverteilung
Wenn das Medium erhitzt ist, wird es mit einer Pumpe vom Kessel aus durch Rohrleitungen an die sogenannten Endverbraucher weitergeleitet. Da Wasser eine 4x höhere Wärmekapazität hat und nahezu nicht zusammenpressbar ist, wird es inzwischen häufiger als Medium eingesetzt als Luft. Am Ziel angekommen wird der eigentliche Verbrauch des heißen Wassers nochmals durch Ventile reguliert. Sie vergrößern oder verkleinern die Öffnungen der Rohre und kontrollieren so die Menge des Wassers, das in die Heizkörper einströmt.
Die Wärmeverbraucher
Die sogenannten Wärmeverbraucher sind nicht etwa die Bewohner, sondern die Heizkörper, die Fußboden- oder Wandheizung. Neuerdings kommen auch kerntemperierte Betondecken oder Wärmeaustauscher an Lüftungsanlagen zum Einsatz, da sie sehr energiesparend sind. Welche Gestalt der Wärmeverbraucher auch hat – er bringt die Wärme in den Raum. Dabei spricht man zum einen von der Konvektion – sozusagen der Aufwärmung der Luft – und der Strahlung, bei der die Wärme tatsächlich von Körper zu Körper weitergeleitet wird (also vom Heizkörper zur Wand z.B.).
Bei all diesen unterschiedlichen Systemen und Bestandteilen den Grund für den Ausfall der Heizung zu finden, ist nicht einfach. Einige Dinge kann man selbst überprüfen – etwa ob die Heizkörper entlüftet werden müssen oder ob das Thermostat richtig eingestellt ist. Doch danach sind viele mit ihrem Latein am Ende. Ein Fachmann muss gerufen werden! Er kann überprüfen, ob beispielsweise der Wasserdruck stimmt, ob die Therme richtig eingestellt ist oder ob vielleicht sogar ein Leck im System vorliegt. Dieses wird dann natürlich sofort repariert, denn gerade wenn Wasser austritt, kann es zu vielen unschönen Folgen kommen. Eine große Gefahrenquelle ist übrigens auch, wenn ein flächiges Heizungssystem im Wohnraum verbaut wurde und dieses bei späteren Arbeiten aus Versehen angebohrt wurde. Einen solchen Fehler zu beheben kann ein teures Unterfangen werden.
Heizungsinstallateure helfen bei der Vorbeugung
Damit zumindest von baulicher Seite her keine Gefahr für eine Fehlfunktion lauert, heißt die Devise: Eine Heizungsanlage einzubauen ist definitiv Aufgabe für ausgebildetes Fachpersonal! Was früher einmal der Heizungsinstallateur war, heißt heutzutage Anlagenmechaniker für Heizung, Sanitär und Klimatechnik. Wichtig ist, dass man sich vom Fachmann nach der Heizungsinstallation die richtige Handhabung erklären lässt. Und wenn man nicht selbst dafür verantwortlich war, welches System in der eigenen Wohnung verbaut wurde, dann sollte man sich mit Fragen erst recht an Fachpersonal wenden. Außerdem ist wichtig, dass für eine regelmäßige Wartung durch den Fachmann gesorgt ist. Er kann frühzeitig feststellen, ob ein Fehler vorliegt und diesen beheben. So funktioniert die Heizung stets zuverlässig und niemand muss frieren.